Architektur
Architektonisch ansprechend wird das Graz Center of Physics. Der Entwurf sieht sechs Obergeschoße und zwei Untergeschoße vor. Die Erdgeschoßzone ist öffentlich zugänglich. Ein eindrucksvolles Atrium, charakteristisch für die Handschrift der Architekten fasch&fuchs, erstreckt sich über mehrere Stockwerke. Imposante Treppen und Verbindungsbrücken machen das Foyer zu einem räumlichen Erlebnis.
Biodiversität
Biodiversität ist ein Teil des Projekts. Die Artenvielfalt wird nicht nur rund um das neue Gebäude in Form zahlreicher Bäume gefördert. Die bepflanzte Stadtterrasse sowie begrünte Dachflächen werden mitten in der Stadt eine Heimat für Insekten, Fledermäuse und Vögel bilden.
Computational Physics
Computational Physics ist die Anwendung von numerischen Methoden und Computern, um physikalische Probleme zu lösen, die analytisch zu komplex sind. Das Graz Center of Physics wird mehrere Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte in diesem Bereich anbieten, wie zum Beispiel die Simulation von Quantensystemen oder die Entwicklung von Algorithmen für die Bildverarbeitung.
Denkmalschutz
Denkmalschutz genießt im zentrumsnahen Stadtbereich einen hohen Stellenwert. Sowohl die Grazer Altstadtsachverständigenkommission als auch das Bundesdenkmalamt waren von Anfang an in das Projekt eingebunden.
Eröffnung
Eröffnet werden soll das Graz Center of Physics im Jahr 2030.
Fläche
Flächenmäßig wird das Graz Center of Physics das größte Gebäude am Campus sein. 50.000 Quadratmeter beträgt die Gesamtfläche, davon sind 10.000 Quadratmeter sind für Labors und Werkstätten geplant.
Gemeinsam
Gemeinsam sorgen Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), Universität Graz und TU Graz für Planung und Bau. Als Bauherrin und Eigentümerin zeichnet die BIG verantwortlich, Auftraggeberinnen und Nutzerinnen sind Uni Graz und TU Graz.
Hörsäle
Hörsäle und Lernplätze werden nicht nur Physik-Studierenden zur Verfügung stehen. Insgesamt 3200 Plätze, davon 600 im größten Hörsaal, werden geschaffen.
Investition
Investiert werden von der Bundesimmobiliengesellschaft 392 Millionen Euro. Dazu kommen 49 Millionen Euro für die Einrichtung und Ausstattung, die zur Hälfte von den beiden Universitäten und zur anderen Hälfte vom Wissenschaftsministerium (BMBWF) bezahlt werden.
Jupiter
Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem, der vor allem aus Wasserstoff und Helium besteht. Er hat ein starkes Magnetfeld und viele Monde, von denen einige möglicherweise Leben beherbergen könnten. Wissenschaftler:innen, die am Graz Center of Physics arbeiten werden, sind an der Erforschung des Jupiters beteiligt.
Klimafit
Klimafitte Gestaltung steht klar im Fokus: Das Graz Center of Physics wird nach einem Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen (ÖGNI) errichtet. Lüftungssysteme sorgen für eine nachhaltige Wärmerückgewinnung. Für die Heizung wird sowohl Fern- als auch Erdwärme eingesetzt. Einerseits wird dem Erdreich Wärme zum Heizen entzogen. Andererseits kann die eingelagerte Kälte im Sommer zur Kühlung verwendet werden. Lichtlenkende Lamellen an den Außenfenstern passen sich an die Sonneneinstrahlung an. Sie liefern Licht und spenden gleichzeitig Schatten. Im gesamten Gebäude befinden sich Höfe und Schächte. Damit gelangt Tageslicht bis in die Untergeschoße und spart künstliche Lichtquellen ein. Weiters kommen spezielle Hohlkörperdecken zum Einsatz. Das verbraucht weniger Beton, außerdem werden diese Decken mittels thermischer Aktivierung zum Heizen und Kühlen genutzt.
Labore
Labore sind in den beiden Untergeschoßen untergebracht. Sie sind für Forschungsarbeiten mit hochsensiblen Forschungsgeräten vorgesehen. Dazu zählen etwa Optiklabore, in die kein natürliches Licht eindringen darf, oder die Elektronenmikroskopie, die keine Erschütterung verträgt.
Mobilität
Mobilitätslösungen haben Stadt Graz, Bundesimmobiliengesellschaft und die Universität in einem gemeinsamen Konzept niedergeschrieben. Darin wurde eine deutliche Verbesserung der Erreichbarkeit des innerstädtischen Campusareals mittels öffentlichen Verkehrs festgelegt. Gleichzeitig wurden eine ausgewogene Verkehrsmittelaufteilung sowie eine sozial- und umweltverträgliche Verkehrsabwicklung im Grazer Univiertel vereinbart. Dabei sollen in Etappen Maßnahmen, wie eine direkte Straßenbahnlinie zur Uni Graz ebenso umgesetzt werden, wie das Mobilitätsmanagement der Universitäten ausgeweitet und der Fuß- und Radverkehr gefördert werden.
NAWI Graz
NAWI Graz bildet das Fundament für das Graz Center of Physics. Schon seit 2006 arbeiten Universität Graz und TU Graz in den naturwissenschaftlichen Disziplinen sehr erfolgreich zusammen. Mit dem Graz Center of Physics werden nun Fachbereiche von zwei Universitäten unter einem Dach vereint.
Optik
Optik ist die Wissenschaft, die sich mit dem Verhalten und den Eigenschaften von Licht beschäftigt, sowie mit dessen Wechselwirkung mit Materie. Sie ist ein wichtiger Teilbereich der Physik, der sowohl theoretische als auch experimentelle Aspekte umfasst.
Photovoltaik
Photovoltaik-Flächen sind sowohl auf dem Dach als auch an den Fassaden der Technikzentralen geplant und erzeugen Strom, die ins Campus-Netz eingespeist werden.
Quantencomputer
Quantencomputer und Solarzellen weiterentwickeln: Das sind Beispiele für Forschungsbereiche, mit denen sich Wissenschaftler:innen im neuen Graz Center of Physics auseinandersetzen werden.
Recycling
Recycelt wird das Abbruchmaterial des Vorklinik-Gebäudes. Die kleineren Teile des Betonbruchs werden direkt als Rohstoff für das neue Gebäude eingesetzt, zum Beispiel für Hinterfüllungen. Mit dieser Maßnahme können rund 4500 LKW-Fahrten eingespart werden. Weil das Material kleiner gebrochen wird, kann das Volumen auf einem LKW besser genutzt werden, als dies üblicherweise der Fall ist.
Social Urban Mining
Social Urban Mining gelangte erfolgreich vor dem Abbruch des Vorklinik-Gebäudes zum Einsatz. Die Firma BauKarussell hatte mit der gemeinnützigen Organisation Soziale Arbeit Steiermark und dem bfi Steiermark im Auftrag der BIG die Arbeiten zwischen Februar und Juni 2023 durchgeführt: 17,4 Tonnen Material, Bauteile und Möbel kamen in den Re-Use-Kreislauf. Fast 41 Tonnen Wertstoffe wurden recycelt. 82,5 Tonnen Material konnten man einem regionalen Entsorgungsunternehmen übergeben.
Teilchenphysik
Teilchenphysik beschäftigt sich mit den kleinsten Bausteinen der Materie und den fundamentalen Kräften, die sie zusammenhalten. Teilchenphysik ist ein zentrales Feld der physikalischen Forschung in Graz, die an vielen internationalen Experimenten und Kooperationen beteiligt ist.
Uhrturmblick
Uhrturmblick inklusive – das bietet die Stadtterrasse, die parkähnlich mit zahlreichen Sträuchern und kleinen Bäumen gestaltet sein wird. Sie wird von außen über zwei großzügige Freitreppen für alle Interessierten, Mitarbeiter:Innen und Student:innen zugänglich sein.
Vision
Vision ist ein zentraler Begriff für den Forschungsstandort Graz. Sie ist ein Motor für die Wissenschaft und die Innovation, da sie die Neugier, die Kreativität und die Motivation fördert. TU Graz und Uni Graz haben eine klare Vision für die Physik: Sie soll sich zu einer grundlegenden und anwendungsorientierten Wissenschaft weiterentwickeln, die zur Lösung globaler Herausforderungen beiträgt, die Gesellschaft inspiriert und informiert, und die nächste Generation von Physiker:innen ausbildet.
Wirtschaftsnah
Wirtschaftsnahe Grundlagen-Forschung soll die Zusammenarbeit und den Austausch mit der Industrie fördern. Zahlreiche Projekte schaffen Arbeitsplätze, regen innovatives Denken an und steigern die Attraktivität des Standorts.
XXL-Abrissbagger
Ein XXL-Abrissbagger mit einer Armlänge von rund 30 Metern knabbert bis Frühsommer 2024 am alten Vorklinik-Gebäude und trägt es Stück für Stück ab.
Young Scientists
Young Scientists aus vielen Ländern soll das Graz Center of Physics anziehen. Denn das moderne Gebäude soll das Interesse internationaler Studierender und Forscher:innen wecken und damit die Sichtbarkeit des Standorts steigern.
Zweiräder
Zweiräder werden viel Platz finden. Es sind insgesamt mehr als 800 Abstellplätze für Fahrräder vorgesehen, davon 300 überdacht im Untergeschoß vor dem Eingangsbereich.